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9 Monate Indien mit Diabetes Typ 1

Nach unserer Ankündigung auf Instagram, dass es in diesem Monat um das Thema „Reisen mit Diabetes“ geht, hat uns auch Friederike aus der Blickwinkel Community geschrieben. Sie ist 27 Jahre alt, hat seit 2002 Diabetes Typ 1 und hat nach 15 Jahren mit Diabetes eine große Reise unternommen:

Ich war 2017/18 für 9 Monate für einen Freiwilligendienst in Indien. Dort habe ich in einem Waisenheim für von Prostitution bedrohte Mädchen gearbeitet. Es war die bisher wertvollste und schönste Zeit meines Lebens! Und ich bin froh, das auch mit dem Diabetes gemacht zu haben.


Ich erinnere mich noch sehr gut daran, was für ein Stress und Aufwand es war und wie viele Tränen geflossen sind, als es um meine Hilfsmittel im Ausland ging. Denn meine Krankenkasse sah sich nur in der Lage mir für 3 Monate Hilfsmittel zu verschreiben. Ich brauchte aber welche für 9 und natürlich die doppelte Menge dazu, um auch ganz sicher zu gehen.



Am Ende hat mir meine Ärztin einfach diese riesige Menge verschrieben (wofür ich ihr sehr dankbar bin, da sie damit auch ein Risiko eingeht) und die Krankenkasse hat tatsächlich einfach nicht mehr nachgefragt. Viel ist auf jeden Fall von der Kulanz der Mitarbeiter dort abhängig. Wenn man aber schon lange vorher weiß, dass man für mehrere Monate ins Ausland gehen will, dann lohnt es sich einfach bei jedem Rezept etwas mehr mit aufschreiben zu lassen, das hat mir auf jeden Fall meine Ärztin geraten…


Ich bin mit 2 Koffern geflogen: einer mit allen Hilfsmitteln (Katheter, Reservoire, Pennadeln, Insulinpens als Ersatz, Lanzetten, Teststreifen) und einer mit Klamotten. Im Handgepäck hatte ich alles was durch die Kälte im Frachtraum schaden nehmen könnte: Freestyle Libre Sensoren, Insulin in Kühltaschen und BZ-Messgerät. An mir dran dann natürlich noch die Pumpe, ein Sensor und das Lesegerät. In den Check-Ins hatte ich damit nie Probleme sondern eher positive Erfahrungen, wie zum Beispiel Personal, dass von eigenen Kindern mit Diabetes erzählt hat! Ein Zertifikat von meiner Ärztin, wo drauf stand, was ich alles bei mir führen muss, hatte ich ebenfalls dabei.



Ich habe mich vorher informiert, ob es in der Wohnung, wo ich und meine 3 Mitfreiwilligen untergebracht waren, einen Kühlschrank gibt. Gab es zum Glück und so war das Kühlen meines Insulins vor Ort kein Problem.

Mit der Zeit habe ich auch gelernt die Massen an Reis und teils sehr fettigen oder sehr süßen Speisen gut zu berechnen. Am Anfang ist es natürlich ein großes Herumprobieren gewesen. Am Ende hatte ich einfach eine wunderbare Zeit!




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