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Diabetes und Achtsamkeit


Doch wie sieht Achtsamkeit in Bezug auf Diabetes aus? Für mich bedeutet Achtsamkeit, dass ich, wie schon erwähnt, Körpersignale wahrnehme, ein kurzes Innehalten, Spüren. Wie fühle ich mich? Dadurch kann man auf der einen Seite Unter-oder Überzuckerungen wahrnehmen, auf der anderen Seite auch wichtige Bedürfnisse, die man im Strudel des Alltags wegschiebt. Brauche ich eine Pause? Was wäre jetzt gerade wichtig? Bin ich an meiner Grenze oder überschreite ich grade sogar meine Grenze? Was brauche ich? 


Achtsamkeit bedeutet für mich aber auch einen achtsamen Umgang mit mir selbst. Wie spreche ich gerade mit mir? Gerade bei hohen Blutzuckerwerten passiert es mir schnell, in die Selbstabwertung zu gehen, mich schlecht zu machen, Vorwürfe…

Vorwürfe für was eigentlich? Dafür, dass ich nicht perfekt bin? Kein Mensch redet so schlecht über andere Personen in ihrem Beisein wie mit sich selbst. Die Achtsamkeit zu bemerken, wenn ich in diese Selbstabwertung gehe, erfolgt in Form von Wahrnehmen, das wertfreie Hinnehmen beim Ertappen und schließlich darin, diese Selbstabwertung ziehen zu lassen. 


Achtsamkeit bedeutet Übung – wie ein Muskel, der trainiert werden muss. Ich bin meinem Diabetes dankbar, dass er mich auf diesem Weg des Lernens begleitet und unterstützt hat und wünsche jedem Menschen einen achtsamen Umgang mit sich selbst!



Anna-Lena Feller, Sportpsychologin, lebt mit Diabetes Typ 1 und ist Teil des Blickwinkel Teams.



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