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Im Fitnessstudio mit Diabetes mellitus Typ 1

„Sie haben jetzt Diabetes.“ - Im Kopf hab‘ ich schon meine Laufschuhe in den Müll geworfen, meine Sportkleidung verbrannt. Das war mein erstes Vorurteil. „Mindestens sechs Monate keinen Sport machen...,“ - da habe ich dann ausgeschaltet.

Kaum waren die Ärzte aus dem Raum habe ich gegoogelt: „Welche SportlerINNEN gibt es, die auch mit Diabetes Mellitus Typ 1 diagnostiziert sind?“ Die, die ich gefunden habe, waren mir zu weit weg. Und so kam ich auf Instagram und auf Stefanie Blockus. Motivation und Mut waren zurück! Sie ist keine Profi-Sportlerin mit einem riesigen Team, welches ihr hilft. Sie macht das alles alleine!




Was hat mir also geholfen wieder Sport zu machen?

- Ich wollte wieder Sport treiben

- Ich habe mir ein Vorbild gesucht

- Ich habe mich informiert, was ich beachten muss

- Ich habe es als Herausforderung und persönliches Experiment gesehen

- Ich habe einfach Sport gemacht


Wie bereite ich mich auf eine Einheit Sport im Fitnessstudio vor?

Ich persönlich gehe gerne morgens trainieren. Deshalb frühstücke ich so, dass ich lieber länger wirkende KE zu mir nehme. Mein liebstes Frühstück dafür ist Vollkornbrot. Bei meinen ersten Versuchen nach der Diagnose, habe ich sogar immer eine ganze Einheit weniger gespritzt, ABER das hängt von der Sportart ab. Ich konzentriere mich momentan auf Kraftsport, da starte ich mit einem Blutzucker zwischen 110 mg/dl -140 mg/dl. Wenn ich wieder Laufen gehe, dann starte ich mit einem Blutzucker von ca. 150-170 mg/dl, das hängt aber auch von der Dauer des Laufs ab. Für einen 5km Lauf ist das ganz gut bei mir.


Was mache ich während des Trainings?

In erster Linie trainiere ich dann! Natürlich trage ich immer Notfall-KE sowie mein Baqsimi bei mir. Wie das zu benutzen ist, weiß eine Person im Studio. Aber auch das ist mehr für meine mentale Sicherheit gedacht. Jedenfalls gibt es Tage, an denen ich regelmäßig „tanke“. Also ab und an einen Traubenzucker nachschiebe, damit bin ich aber immer sehr vorsichtig, geht der Blutzucker zu hoch spritze ich den sogar runter.


Inzwischen habe ich daraus meine eigene Routine entwickelt, welche mich sicher trainieren lässt. Klar ist der Diabetes dabei, aber das war es dann auch. Aber ich hatte auch schon Tage, an denen der Blutzucker nicht hochzukriegen war, oder ich zu viele Pausen machen musste. Was machst du dann? Also ich höre dann auch schonmal einfach auf. Ich bin mir dann weder sauer, noch verstehe ich es als ein Aufgeben. „Na und?! Dann eben morgen wieder!“


Wir wissen doch bereits aus dem bekannten Meme, dass „[...] jeder Tag mit Diabetes, ein Experiment ist.“ Zum Experimentieren gehören logischerweise Anfangen, Pausieren, Erfolg, Nachdenken, Reflektieren, Scheitern sowie Erkenntnisse sammeln und auch das Neustarten müssen. Auch Sport ist wie ein Experiment für mich, bei dem ich gerne auf meine kindliche Neugier zurück greife das Leben entdecken zu wollen und alles zu erfahren. Und wenn ich doch mal den Mut verliere, schaue ich bei Stefanie rein und weiß, dass ich nicht alleine bin, aber alles kann!


 

Weitere Einblicke in den Alltag mit Sport und Diabetes Typ 1 findest du auf Instagram: @anirbas_typeone




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